Foto hkx: Erneuerung Ziegelportal Orstseingang Glindow: SVV-Vorsitzende Annette Gottschalk, Bürgermeisterin Manuela Saß, Wilfried Mix, Ortsvorsteher Sigmar Wilhelm, Karsten Radke
Foto hkx: Erneuerung Ziegelportal Orstseingang Glindow: SVV-Vorsitzende Annette Gottschalk, Bürgermeisterin Manuela Saß, Wilfried Mix, Ortsvorsteher Sigmar Wilhelm, Karsten Radke

Ziegelportal am Glindower Ortseingang erneuert

Vor 17 Jahren ist das Ziegelportal im Kreisverkehr am Glindower Ortseingang aufgestellt worden. Jetzt wurde das heimatliche Kunstwerk erneuert. "Nach so langer Zeit waren die aus Ton gefertigten Keramikwappen von Werder und Glindow und ein Kirschmotiv völlig hinüber", sagt Karsten Radke von Werderkeramik. Im Auftrag der Stadt hat er das Portal, gemeinsam mit dem Werderaner Maler und Grafiker Wilfried Mix, wieder aufgepäppelt.

Werders Bürgermeisterin Manuela Saß dankte den beiden Künstlern bei einem Vor-Ort-Termin am Mittwoch (06.04.2022) für die gelungene Erneuerung. "Die Kunst, wie sie von Karsten Radke oder Wilfried Mix geschaffen und lebendig gehalten wird, wirkt identitätsstiftend und gibt unserer Region Werder (Havel) Herz und Gesicht. Das trifft auch auf die Gestaltung des Ortseingangs von Glindow zu", so die Bürgermeisterin.

Extrarunde im Kreisverkehr: Die Stadt habe das Projekt gern unterstützt, so die Bürgermeisterin. Augenzwinkernd fügte sie hinzu: "Der eine oder andere Kraftfahrer wird bei diesem Anblick vielleicht eine Extrarunde im Kreisverkehr drehen.“ Karsten Radke erzählte, dass das bei den Arbeiten vor Ort tatsächlich  bereits passiert sei. "Sieht schön aus", habe ein Autofahrer aus dem Fenster gerufen.

Insgesamt 2.500 Glindower Ziegel waren beim Bau zu dem kleinen Halbrund gemauert worden. Auf mehr als 300 Ziegel wurden Namen von Spendern eingraviert, die sich an der Finanzierung des Kunstwerks beteiligt hatten. Auf der Eingangsseite von Klaistow kommend wurde die Mauer mit den beiden Wappen dekoriert. Auf der anderen Seite war ein Kirschzweig dargestellt.

"Weder von den Wappen noch von dem Zweig war nach all den Jahren Frost und Witterung viel übrig", so Karsten Radke. Leider seien keine Unterlagen zu den damaligen Entwürfen mehr zu finden gewesen.

Nach Erneuerung noch schöner geworden: Der Keramiker stimmte sich zunächst mit dem Maler und Grafiker Wilfried Mix ab, der ihm neue Entwürfe für neue Wappen und für ein Bildmotiv für die Rückseite zeichnete: aufwändiger als das alte: mit der Glindower Kirche, der Ziegelei, Kirschblüten und Kirschen. "Die markantesten Punkte von Glindow sind erfasst."

Mit Glindower Ziegeleton formte Karsten Radke die neuen Wappen und auch das Relief. "Der Ziegelton ist etwas dichter und robuster, somit auch besser für die Wetterschwankungen geeignet." Da es sich nicht um klassische Tonarbeiten gehandelt hat, habe es mehrere Anläufe gebraucht, bis die Kunstwerke heil aus dem Ofen kamen. "Durch die unterschiedlichen Dicken entstehen im Ofen starke Spannungen, aber schließlich hat es geklappt."

Karsten Radke hat nun Schablonen und Fotografien angefertigt, mit denen die Motive einfacher nachgefertigt werden können - auch wenn das so bald nicht nötig sein werde. Die Mauer wurde auch gleich ausgebessert.

Anstoß hatte einst Wolfgang Hotzel gegeben: "Als ich das kaputte Portal gesehen hatte und mit dem Problem zur Stadt gegangen bin, habe ich sofort Unterstützung bekommen", sagte Ortsvorsteher Wilhelm, von dem die Initiative für die Rekonstruktion ausgegangen war. "Dass das nun mit regionalen Künstlern wieder hergerichtet werden konnte, freut mich sehr."

Er erinnerte daran, dass der Anstoß für das Kunstwerk vor 17 Jahren vom mittlerweile verstorbenen Glindower Tourismus-Unternehmer Wolfgang Hotzel gekommen war. Die Idee wurde mit dem Ortsbeirat und dem Gewerbeverein dann umgesetzt. Wolfgang Hotzels Name findet sich – wie der vieler anderer prominenter Glindower und Freunde des Dorfes – auf einem der Zielgesteine.

 

Foto hkx / Stadt Werder (Havel): SVV-Vorsitzende Annette Gottschalk, Bürgermeisterin Manuela Saß, Wilfried Mix, Ortsvorsteher Sigmar Wilhelm, Karsten Radke