Heimatmuseum Glindow

Logo Heimatverein Glindow e. V. Das historische, mehr als 300 Jahre alte Büdnerhaus in Glindow, Kietz Nr. 3 wurde vor 25 Jahren als Heimatmuseum eröffnet. Seitdem wird es vom Heimatverein Glindow e. V. betreut und ausgestaltet. Unermüdlich haben die Mitglieder des Heimatvereines in 25 Jahren Geschichte erforscht, gesammelt, Ausstellungen präsentiert und publiziert.
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Allgemeine Information zum Museum

Das Museum wird durch den Heimatverein Glindow e.V. betrieben. Das sanierte "Kochsche Haus" wurde durch die Gemeinde Glindow zur Nutzung als Heimatmuseum an den Heimatverein übergeben. Das unter Denkmalschutz stehende Büdnerhaus wurde erstmalig im Jahre 1769 in einer Erbverschreibung auf den Namen Gottfried Dürre erwähnt. Die letzte Eigentümerin des Hauses war Frau Anneliese Koch, geb. Döring, die das Gründstück mit Haus, nach ihrem Willen, der Gemeinde Glindow übereignete, sofern die Gemeinde dieses Haus als Museum einrichtet. Eine besondere Attraktion ist die im Urzustand erhaltene "verrußte schwarze Küche", in der einst auf offenem Feuer gekocht und gebraten wurde. Bevor der Rauch durch die Öffnung in der Decke abziehen konnte, schwärzte er im Laufe der vielen Jahre die Wände und die Decke der Küche.

Viele Ausstellungsstücke vergangener Zeiten, wie alte Möbel, Geschirr, Gerätschaften, Fotos und alte Bilder, wurden von den Bewohnern Glindows zur Verfügung gestellt. Es gibt regelmäßig aktuelle Ausstellungen.

Öffnungszeiten, Kontakt, Anfahrt

Öffnungszeiten: April bis Ende Oktober (Eintritt frei)
jeweils Sa und So 11–17 Uhr und nach Vereinbarung

Adresse: Kietz 3, 14542 Werder OT Glindow
Telefon: 03327 / 570688
E-Mail: heimatverein-glindow@gmx.de
Facebook: facebook.com/Heimatverein-Glindow
Instagram: instagram.com/heimatverein_glindow

Fahren Sie in der Glindower Ortsmitte an der Kirche in den "Kietz", nach ca. 150 m sehen Sie auf der linken Seite das Heimatmuseum. Vom Jahnufer kommend, z. B. mit dem Fahrrad, befindet sich das Haus links im "Kietz".

Aktuelle Ausstellung

"Am Anfang war der Apfel..."
Die kommende Museumssaison möchte sich dem heimischen Obst- und Gartenbau widmen.

Der Apfel soll die älteste kultivierte Obstart sein, bereits 6000 Jahre v. Chr. Und auch im hiesigen Obstbau spielt er heute noch eine große Rolle. Im Laufe des 18. Jahrhunderts etablierte sich in Werder und Glindow der Obstbau. Er fing nicht mit dem Apfel an. Es war die Kirsche.

Äpfel (Shampion) aus Glindow, Foto: Stefanie HaufeÄpfel (Shampion) aus Glindow

Kirschen (Burlat) aus Glindow, Foto: Stefanie HaufeKirschen (Burlat) aus Glindow

Boden und Klima waren für den Anbau von Kirschen besonders geeignet. Durch das Erproben neuer Arbeits- und Anbaumethoden wurden die Ostbauern zu Züchtern von Obst und nannten sich so: Obstzüchter. Einigen Züchtern gelang es, Sorten zu züchten, die heute immer noch nachgefragt sind und neben Neuentwicklungen bestehen. Sie haben einen festen Platz in der Bundessortenliste und tragen die Namen der Kirschpioniere weiter oder verweisen auf die Region: Kassins Frühe, Werdersche Frühe, Werdersche Braune, Knauffs Schwarze, Schmahlfelds Schwarze, Werdersche Glaskirsche…

Obst und Gemüse aus Werder und Glindow war für seine Qualität und Frische bekannt und beliebt. Um mit der zunehmenden Konkurrenz mitzuhalten, war man gezwungen, sich zu organisieren, um mit einheitlicher Werbung, verbesserten Anbaumethoden und gründlicher Aus- und Weiterbildung alle Potenziale zu bündeln. Mit dieser Zielsetzung wurde 1878 der Obstbau-Verein Werder (Havel) gegründet. Die Geschichte hin zum heutigen „Werderscher Obst- und Gartenbauverein seit 1878 e.V.“ wird ebenfalls in der Ausstellung nachgezeichnet.

Brigitte Wilhelm hat Gespräche geführt, sich durch Protokollbücher, historische Quellen sowie Literatur gearbeitet und die spannende Entwicklung des ansässigen Obstbaus für die Ausstellung aufbereitet. Diese Nachforschungen möchte der Heimatverein auf den eigens dafür gestalteten Tafeln präsentieren. Marion Knaebel und Edelgard Baatz stellen Apfel- und Kirschsorten vor und haben die Vorteile des regionalen Anbaus herausgearbeitet.

Die neue Ausstellung soll zeigen, wie ein Berufstand unsere Region prägte. Der Obstbau gehört traditionell zu Glindow und hat nach wie vor eine große Bedeutung. Das gilt sowohl für den Obstanbau als auch für den Erlebnistourismus im Werderschen Obstanbaugebiet. Obst aus der Region ist bei vielen Kunden beliebt. Man kann natürlich im Supermarkt hübsch aussehende Äpfel mit klangvollen Namen kaufen, die eine weite Reise um den halben Erdball hinter sich haben. Aber schmecken sie deshalb besser als die Äpfel von unseren Obstbauern?

Zur Ausstellung wird es auch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm geben wie z. B. eine Kirschenausstellung, eine Apfelverkostung oder einen Obstkuchenwettbewerb. Es wird darüber hinaus u. a. einen Streifzug durch blühende Plantagen geben, Obstbauern berichten aus ihrem spannenden Beruf, von der Sortenauswahl, der Bodenbearbeitung, von Pflanzenschutz, Ernte, Sortierung und Lagerung. Zudem wird es passend zur jeweiligen Saison Rezepte geben zu hausgemachten Obstweinen, Marmeladen und Säften aus unserem Glindower Obst und Gemüse. Es lohnt sich also, die ganze Saison über immer mal wieder im Heimatmuseum vorbeizuschauen.

Text + Fotos: Stefanie Haufe

Angebote

- Führungen durch das Museum. Filterkaffee und selbstgebackenen Kuchen

- Lesungen aus eigenen Veröffentlichungen oder zu heimatgeschichtlichen Themen (auf Anfrage)

- Geführte Wanderungen durch die Glindower Alpen (regelmäßig am 2. Samstag jeden Monats, von April bis Oktober)

- Geführte Spaziergänge durch den Glindower Kietz (auf Anfrage)

- Geführte Wanderungen zum Telegraphenberg / Fuchsberg (auf Anfrage)
      -> Webseite Optischer Telegraph: www.optischertelegraph4.de/stationen/5

- Stempel für "Station 5" des Telegraphenradweges / Telegraph auf dem Fuchsberg (falls außerhalb der Öffnungszeiten: bitte vorab melden)
      -> Webseite Telegraphenradweg: www.optischertelegraph4.de/radweg

- eigene Veröffentlichungen (Bücher, Broschüren)

- Postkarten von Glindow

Aktuelle Veröffentlichung: Festschrift 25 Jahre Heimatmuseum

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