Gelbe Tonne, Foto: StefanieHaufe
Gelbe Tonne, Foto: StefanieHaufe

Offener Brief zur Gelben Tonne

In der vergangenen Woche hat es erhebliche Probleme bei der Entsorgung der Gelben Tonnen in Werder (Havel) gegeben. Bürgermeisterin Manuela Saß hat sich dazu an den Geschäftsführer von Remondis und an Landrat Köhler gewandt. Der Inhalt lautet:

„Sehr geehrte Herren,

in der vergangenen Woche sind in Werder (Havel) Gelbe Tonnen nicht entleert worden. Der Inhalt blieb in der Tonne. Teilweise wurden die Tonnen mit Aufklebern versehen mit dem Hinweis, dass sie falsch befüllt wurden. Über das Landratsamt wurde zum selben Zeitpunkt eine Presseinformation verbreitet, dass Gelbe Tonnen, die mit Gelben Säcken befüllt werden, nicht mehr entleert werden. Nach einem Medienbericht war die Stadt Werder (Havel) von dem Vorgehen besonders stark betroffen.

Offenbar sollte hier ein Exempel an unserer Stadt statuiert werden. Im Ergebnis stellen wir aktuell fest, dass die Stadt verstärkt durch Verpackungsmüll verschmutzt ist.  Wir rechnen damit, dass auch die illegale Entsorgung von Verpackungsmüll in den kommenden Tagen zunehmen wird. Das ist nicht zu tolerieren, letztendlich aber auch ein Ergebnis der miserablen Informationspolitik durch das Unternehmen Remondis.

Es ist durchaus nachvollziehbar, dass Remondis keine Gelben Säcke in den Gelben Tonnen wünscht und es ist auch richtig, dass vorab in zwei Pressemitteilungen informiert wurde, dass die Gelben Tonnen nicht mit Gelben Säcken befüllt werden dürfen. Über die beabsichtigte Nichtentleerung wurde ebenso wenig informiert wie über die Alternative Sonderentleerung, die mit drakonischen Kosten verbunden ist.

Solche Pressemitteilungen werden zudem nur von einem eingeschränkten Kreis von Menschen wahrgenommen. Remondis hat andere zusätzliche Möglichkeiten, seine Kunden zu erreichen, wir die besagten Aufkleber auf den Tonnen zeigen.

Wir fordern Sie hiermit auf, Ihrer Informationspflicht in einer geeigneten Form nachzukommen, bevor Sie die Bürgerinnen und Bürger in dieser ungeheuerlichen Form maßregeln. Dies geht durch Flyer in den Briefkästen oder eben auch durch Aufkleber, die VORAB an den Tonnen angebracht werden und davor warnen, dass mit Säcken befüllte Tonnen im Wiederholungsfall nicht entleert werden. Eine solche Information ist nach unseren Kenntnissen nicht erfolgt.

Wir bitten den Landrat Markus Köhler, mit der zuständigen Abfallbehörde eine wirksame Informationspolitik durch Remondis nachdrücklich zu unterstützen. Bis dahin sollte von derartigen Holzhammermethoden Abstand genommen werden.

Freundliche Grüße

Manuela Saß“