Anbaufläche Kammeroder Obstplan künftig Trinkwasserschutzgebiet

Seit 1991 flossen Fördermittel in das Projekt Bodenneuordnung. Das Land Brandenburg hat gemeinsam mit den Eigentümern Anbauflächen neu verteilt. Ende 2011 wurde dem Obsthof Wels, Obstbaufamilie in der 5.Generation, im Rahmen dieses Verfahrens eine drei Hektar große Fläche zwischen Kammerode und Glindow zugewiesen.

Da auf den Plantagen die Bäume überaltert sind, sind dringend Neupflanzungen notwendig. Doch plötzlich sollen genau diese Flächen zum Trinkwasserschutzgebiet erhoben werden. Damit sind keine Neupflanzungen möglich und auch die Bewässerung der Flächen ist verboten. Weder Ortsbeirat noch die Stadtverwaltung hatten Kenntnis von diesem Vorhaben. Das Land, der Kreis haben der Stadt Werder und den Obstbauern Unterstützung zugesichert, damit der Obstanbau der Region erhalten bleibt. In der Kreisverwaltung ist sogar eine Stelle für Wirtschaftsförderung eingerichtet worden und das Land hat Fördergelder ausgegeben, um Arbeitsplätze im Obstanbau zu sichern. Aber genau durch die Einrichtung einer solchen Trinkwasserschutzzone werden die Bemühungen zum Erhalt der Obstanbauregion torpediert und Fördergelder in den Sand gesetzt. Bisher ist das Schutzgebiet noch nicht festgesetzt. Es bleibt zu hoffen, dass sich die zuständigen genehmigenden Stellen einsichtig zeigen. Ansonsten erfährt man vom Obstanbau in unserer Region irgendwann nur noch aus dem Geschichtsbuch.
Fred Witschel